Besuche, Basketball & eine ruhige Zeit

Hola!

Lange ist's her seit dem letzten Eintrag. Bei mir hat sich jedoch nicht so viel getan als dass es sich zu notieren gelohnt hätte...

Der Samstag begann ausnahmsweise mit Aufstehen zu normalen Zeiten, was auch erstaunlich gut klappte. Leider kam das Kajaken nicht zustande, es folgte viel Basketball den ganzen Tag durch, wobei heute die komplette Familie von Basti für den Nachmittag vorbeikam. Als Snack gab es dabei Sonnenblumenkerne, welche hier - anders als bei uns - zuerst geschält werden müssen, bevor sie gegessen werden können.

Nach etwas Unterhaltung und Basketball machte sie sich dann auf den Heimweg. Kurz darauf tauchte Carlos' zweiter Bruder mit seiner Familie auf, ebenfalls aus Santiago. Als erstes ging es gleich nach Pichidehua einkaufen, denn der Kühlschrank war für so viele Personen nicht gut genug gefüllt. Bei der Einkaufstour lasen wir noch den anderen Bruder und seine Familie auf, und schon ging es mit einem überfüllten Auto zurück zum Haus.

Hier ist anzumerken, dass die Verkehrssicherheit nicht gleich präsent ist wie hier. Zum einen haben die Fahrzeuge einen etwas schlechteren Zustand als ich es mir gewohnt bin (teilweise auch altersbedingt), zum anderen sind auch die Regeln hier nicht so ausgereift. Beispielsweise gilt auf der Rückbank keine Anschnallpflicht, und die Autos werden gerne bis zum Platzen gefüllt. Für die Fahrt auf Santiago wurde beispielsweise ein dreitüriger Renault Clio aus dem letzten Jahrtausend mit ganzen 6 Personen gefüllt. Auch haben es die Chilenen schwierig, die Geschwindigkeit einzuhalten. Im Dorf wäre wie bei uns 50, wer jedoch weniger als 60km/h fährt wird aber als behindernd wahrgenommen und trotz gezogener Linie überholt.
Aber auch für Velos sind die Strassen sehr gefährlich. Ausserorts rasen die Autos mit über 100 km/h durch die Gegend, während für die Velos kein Velostreifen existiert. Trotz allem hat es einige Fahrräder unterwegs, auch viele Sportler mit Rennräder.

Grillabend

Wieder in Santa Amelia angekommen verbrachte ich die Zeit bis der Grill angeschmissen war zusammen mit den Jungs Fussball spielend. Nachdem die Fleischstücke gut durchgebraten waren, sahen wir uns alle gemeinsam ein Fussballspiel an. Das Spiel war schlussendlich nicht so spannend, die heute etwas stärkere Mannschaft gewann zurecht.

Am nächsten Tag ging kehrte dann die Familie aus Santiago wieder nach Hause zurück. Zuerst gab es jedoch wieder etwas Hausdekoration, die Wände wurden - obwohl sie keinen Platz mehr hatten - um weitere Kunstwerke ergänzt. Am Nachmittag ging es dann nochmals nach San Vicente, um einzukaufen (ja, hier haben gewisse Läden auch Sonntags offen). Ich nutzte die Zeit, um meine Jonglierkünste im Park etwas zu verbessern, wobei ich für den Jongliertreff etwas zu früh dort war und es auch zu bald wieder zurück ging.

Nach dem Abendessen machten wir dann noch einen kurzen Ausflug zu einem Bauern, Wassermelonen (oder hier besser als Sandia bekannt) zu holen. Die Melonen in dieser Region sind allesamt sehr saftig und schmecken wirklich lecker. Aufgrund ihrer süsse werden sie hier hauptsächlich als Dessert gegessen.

Am Montag machte ich nach einer weiteren tendenziell zu kurzen Nacht und dem Schülerkurs ans programmieren für ein aus der Schweiz mitgenommenes Projekt. Es ging grundsätzlich gut vorwärts, wobei der schwierigste Teil noch immer vor mir steht. Ohne wirklich viel gemacht zu haben war dann schon plötzlich Dienstag. Als ich am Morgen über einen etwas sonderbaren Zauberwürfel stolperte, konnte ich nicht mehr von ihm lassen. Das spezielle ist, dass er keine Farben besitzt und alle Seiten jeweils mit den Nummern 1 bis 9 ausgestattet sind, welche es zu korrekt zu füllen gilt:

Ein etwas anderer Rubiks Cube

Ohne ihn vollends fertig zu bringen (die letzte Ebene stellt das Vorstellungsvermögen auf eine harte Probe und ist dadurch auch sehr fehleranfällig) ging es ein weiteres Mal nach San Vicente. Für das frisch renovierte Haus wurden noch Bretter benötigt, welche im Baumarkt beschafft wurden. Ich konnte dabei die Gelegenheit wieder mal nutzen und die Kamera hervorholen. Die Einfahrt von der Ruta 66 in die Stadt ist eine von Palmen gesäumte Strasse, die ich schon seit längerem Fotografieren wollte. Das hat heute auch geklappt:

Einfahrt San Vicente

Damit geht auch dieser Tag schon wieder zu Ende ohne viel erzählen zu können. Ich hoffe, das nächste Mal habe ich etwas mehr zu erzählen...